Das Verständnis der Mitmenschen ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Arbeit

Das Verständnis der Mitmenschen für eine Hörbehinderung ist notwendig, damit eine Hörsystem-Versorgung überhaupt gelingen kann. Wir wissen, daß es Zeit und Kraft kostet, sich eine Hörminderung einzugestehen. Weiterhin erfordert es durchaus Überwindung, sich damit abzufinden, daß man sich wohl um ein Hörgerät bemühen muß. Schließlich haftet einem Hörgerät ja von alters her noch das Image von Prothese (Hörrohr) an. (Daß dies nach über 100 Jahren Hörgeräte-Entwicklung wirklich unzutreffend ist wissen ja nur die wenigsten)

Wichtig ist auch das Verständnis, daß

  • Hörgeräte kein gesundes Ohr ersetzen können, d.h. auch mit Hörgerät wird der Betroffene nicht wieder in allen Situationen normal hören und verstehen können,
  • die meisten Hörbehinderten lärmempfindlich sind. Das mutet paradox an, liegt aber an der meist vorliegenden Innenohrschwerhörigkeit.
  • das Hören mit Hörgeräten erst wieder geübt werden muß, nachdem das Gehör (Hirnareal) meist jahrelang von den Ohren zuwenig Signale erhalten hat,
  • Hörgeräte in der Handhabung und Pflege durchaus komplizierter als eine Brille sind. Gerade bei älteren Menschen kann das Probleme mit sich bringen.
  • Hörgeräte kein Ersatz für eine klare, deutliche Aussprache sein können.
  • das Hören mit Hörgeräten auch anstrengen kann. Deshalb muß es akzeptiert werden, wenn der Hörbehinderte auch mal seine Ruhe haben will