Hörgeräte brauchen Energie. Seit Jahrzehnten sind das kleine Knopfzellen. Allerdings spezielle Knopfzellen, die genügend Strom für den richtigen „Sound“ liefern können (Uhrenbatterien schaffen diese hohen Ströme nicht – dafür laufen sie auch eben mal ein ganzes Jahr). Also Knopfzellen sind normal. Wenn sie nach ein paar Tagen leer sind, werden sie ausgetauscht und in den Entsorgungskreislauf (grüne Boxen) gegeben. Alles kein Problem. Allerdings gab es schon immer Leute, die das gestört hat und lieber Akkus benutzten. Kostenmäßig war der Vorteil gering, der Handhabungsaufwand höher, denn die mußten ja abends immer in ein Ladegerät gesteckt werden. Jedenfalls war das bei den Nickel-Cadmium-Akkus so. Die gab´s allerdings nur in der Größe 675 – also für große HdOs. Um die Jahrtausendwende kamen dann Nickel-Metallhydrid-Akus auch in kleineren Baugrößen. Wirklich funktioniert haben nur die 13er Größen. Damit kamen doch so etwa 12 – 14 Betriebsstunden raus (wenn der Akku neu war), die kleineren 312er und 10er haben sich nicht bewährt und sind schnell wieder verschwunden. Zumindest kam da schon mal die Idee auf, die Akkus in den Hörgeräten zu lassen zum Laden, d.h. das Rausfummeln und Wiedereinsetzen entfällt. Damit konnten wenigstens schon kleinere HdOs recht praktisch bedient werden. Seit ein paar Jahren hat sich allerorten die Lithium-Ionen-Technologie durchgesetzt. Damit ist es nun auch möglich kleine Hörgeräte sicher über den ganzen Tag (18-19 Betriebsstunden) zu versorgen, auch wenn durch Streaming-Anwendungen deutlich mehr Strom verbraucht wird. Die Technologie ist ausgereift und kann uneingeschränkt empfohlen werden. Einziger Wermutstropfen sind die deutlich höheren Anschaffungskosten für die (zumeist speziell designten) Akku-Hörgeräte und das Ladezubehör. Diese werden aber – als kleiner Trost – durch den Wegfall des Batteriekaufs wenigstens teilweise wieder reingeholt. Wichtiger als der Kostenaspekt ist m.E. aber der enorme Zugewinn an Bequemlichkeit in der Handhabung. Für einige mag es nur Luxus sein, aber für viele hochbetagte Benutzer ist´s ein Segen, weil sie mit dem Ein- und Ausschalten der Hörgeräte und dem Batteriewechsel schon Handhabungsprobleme haben. Durch den Akku-Einsatz wird die Handhabung wirklich ganz einfach.

Ganz neu seit Sommer 2020 sind nun auch Akku-Im-Ohr-Geräte – derzeit allerdings nur von Starkey und Telefunken verfügbar.

Somit sind neuste Technologie und einfachste Bedienung für (fast) alle Interessenten verfügbar.

Wenn Sie das Thema interssiert, so zeigen wir Ihnen diese Akkulösung gern in einer persönlichen Beratung.

Ihr Dr.-Ing. Roland Timmel